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30. Symposium

10.–12. Oktober 2024 in Neuruppin „Das Krankenhaus im Nationalsozialismus“

Städtische Kliniken, Aachen 1944 - Stadtarchiv Aachen

Die 30. Jahrestagung der DGKG findet vom 10. bis 12. Oktober in Neuruppin unter dem Thema „Das Krankenhaus im Nationalsozialismus“ in Kooperation mit unserem Mitglied Andreas Jüttemann statt.

Der Fokus soll auf den Jahren zwischen 1933 und 1945 liegen, jedoch auch die Jahre davor und danach in den Blick nehmen, um Brüche und Kontinuitäten sowie den Bedeutungswandel der Funktion des Krankenhauses vom Ort der Krankenversorgung zum Ort der praktischen Umsetzung der Rassenhygiene und der Gesunderhaltung des Volkskörpers aufzuzeigen.

Übergreifende Ziele sind die Bestandsaufnahme und vergleichende Analyse einschlägiger Forschungen.

Mehr Informationen und cfp (PDF)

Das Programm folgt.

 

Als „lautes Schweigen“ bezeichnete Richard Kühl 2010 den Nicht-Umgang der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte mit der Zeit des Nationalsozialismus (Kühl: Leitende Aachener Klinikärzte und Ihre Rolle im „Dritten Reich“, S. 10-11, Anm. 29). Tatsächlich gibt es – anders als mittlerweile zu Heil- und Pflegeanstalten und Universitätskliniken – zu regionalen Krankenhäusern, Krankenhauswesen und -bau in der Zeit des Nationalsozialismus insgesamt nur wenige Untersuchungen. An dieser Stelle möchte die Deutsche Gesellschaft für Krankenhausgeschichte ansetzen und diesem Desiderat entgegenwirken. Deshalb wird zum 60. Geburtstag der DGKG das Jahressymposium 2024 in Neuruppin das Thema „Das Krankenhaus im Nationalsozialismus“ in den Blick nehmen.

Der Fokus soll auf den Jahren zwischen 1933 und 1945 liegen sowie auch die Jahre davor und danach in den Blick nehmen, um Brüche und Kontinuitäten sowie den Bedeutungswandel der Funktion des Krankenhauses vom Ort der Krankenversorgung zum Ort der Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenhygiene und der Gesunderhaltung des „Volkskörpers“ aufzuzeigen. Neben der ideologisierten Leistungsmedizin gewannen paramedizinische Konzepte wie die „Neue Deutsche Heilkunde“ neue Attraktivität auch im stationären Bereich.

Überdies stehen Antworten auf Fragen nach dem Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, die aus politischen oder religiösen bzw. rassischen Gründen verfolgt wurden, dem Gleichschaltungsprozess des Gesundheitswesens sowie der ideologischen und inhaltlichen Ausrichtung der verschiedenen Kliniken aus. Darüber hinaus ist auch das Gebäude als Raum unter dem Eindruck unterschiedlicher medizinischer und politischer Systeme sowie unter sozial-, kultur- und genderhistorischen Aspekten zu betrachten. So hatte die 1934 gegründete NS-Schwesternschaft die Aufgabe, für eine ideologische Durchdringung der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu sorgen und zugleich der konfessionellen Pflege als ideologisiertes Pendant entgegenzutreten. Schließlich sind auch die Patientinnen und Patienten unter Berück-sichtigung der sich schnell verändernden bzw. radikalisierenden politischen Lage zwischen 1933 und 1945 zu betrachten. Wurde zunächst das Reichsgebiet immer größer und mussten etliche Umsiedler medizinisch betreut werden, entstand mit der sich ab 1942 zu Ungunsten der Wehrmacht entwickelnden Kriegslage nicht nur ein erheblicher Ärztemangel, der durch angeworbene Ausländer und Zwangsarbeiter kompensiert werden sollte; auch mussten neue Einrichtungen für die Krankenversorgung geschaffen, bestehende umgenutzt, evakuiert oder verlagert und der stetig steigenden Material- und Medikamentenknappheit begegnet werden.
Übergreifende Ziele sind die Bestandsaufnahme und vergleichende Analyse einschlägiger Forschungen. Wir möchten Sie einladen, sich mit einem Vortrag von ca. 20 Minuten (+10 Minuten Diskussion) zu beteiligen.

Bitte senden Sie ein Abstract (max. eine Seite) und eine Kurzbiografie bis zum 29. Februar 2024 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Die Reise- und Übernachtungskosten der Vortragenden können übernommen werden.

Mathias Schmidt und Andreas Jüttemann
für die Deutsche Gesellschaft für Krankenhausgeschichte

Deutsche Gesellschaft für
Krankenhausgeschichte e.V.

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